Gott gesucht und gefunden

"Wie ein Hirsch nach frischem Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott! Ich dürste nach Gott, nach dem wahren, lebendigen Gott! Wann darf ich zu ihm kommen, wann darf ich ihn sehen? Tränen sind meine Nahrung bei Tag und Nacht, weil man mich ständig fragt: ,Wo bleibt er denn, dein Gott?“ Psalm 42, 2-4

Nach Gott suchend, fand ich eines Tages eine biblische Anleitung zum Fasten von Jentezen Franklin im Internet. Ich kannte „Fasten“ aus meiner Kindheit, da meine Oma und somit auch  ich  jeden Freitag gefastet haben. Als Kind habe ich Fasten wie ein Verbot oder Verzicht auf Fleisch betrachtet. Heute bedeutet „Fasten“ für mich: sich Gott zu nähern, ihn suchen und in seine Gegenwart zu treten.

Bis auf dem Tag, wo Gott mir dieses Buch gezeigt hat, war Fasten in der nächsten Zeit wieder aus der Erinnerung verschwunden. Ich habe das Buch gekauft und erstmal weggepackt.

Einen Monat später bin ich nach Polen gereist und habe das Buch eingepackt, in der Hoffnung, dass ich mir die Zeit nehme zu lesen. Das tat ich auch und das Thema faszinierte mich. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, aber ich bin ja mit den Kindern in den Urlaub gefahren und nicht um Gott dort zu suchen. Erneut eine Lesepause...

Aber Gottes Stimme hat mich nicht in Ruhe gelassen und ich fing an, abends vor dem Schlafen gehen, zu lesen und mich weiter damit zu beschäftigen. Jedes Wort saugte ich wie ein Schwamm auf und löste in mir große Sehnsucht und „Hunger nach mehr“, nach Gottes lebensverändernder Gegenwart  und Kraft in mir aus.

Ich liebe alles Essen, Chips, Rotwein und Kaffee. Ich wusste, dass nur Gottes Kraft oder meine Sehnsucht nach ihm meinen Hunger und Verlangen stillen kann. Also tat ich es.  Drei Wochen vor Ostern habe ich mit dem Fasten angefangen. Ich verzichtete letztendlich komplett auf das Essen, um wenn das Hungergefühl kam, bewusst ins Gebet zu gehen und meinen Mangel von Gott und seinem Wort stillen zu lassen.  

Es gab schwierige Momente, aber ich blieb stark. Meine Sehnsucht und Liebe nach Jesus war größer. Ich wollte seine Stimme hören und Antworten bekommen. Dann bekam ich eine Einladung zu einem Gebetstag mit angeleiteter Meditation. Das Thema war das letzte Abendmahl. Die Mediatorin hat uns das Evangelium vorgelesen und wir haben uns vorgestellt, dass wir ein Teil des Abendmahls sind, am Tisch mit Jesus sitzen und mit ihm reden. Jeder in seiner Art und Weise. Dann passierte ein Wunder! Ich stelle Jesus eine erste Frage: „Wo bist du?“ und er hat mir geantwortet und seine Kraft und Herrlichkeit gezeigt. Was ich dort gespürt und gesehen habe, war die Energie pur, eine unendliche Liebe die geleuchtet hat. Das war Jesus. Ich war mit Jesus weiterhin im Gespräch und er hat mir vieles erklärt und gezeigt, z.B. was es bedeutet, sich von ihm die Füße waschen zu lassen. Man könnte es sich vielleicht so vorstellen: wie ein Spaziergang an einen kalten, aber sonnigen Wintertag. Man dreht sich in Richtung Sonne, macht die Augen zu und schaut lange in die Sonne.

Jedes Mal, wenn ich an diesem Moment denke, der sich mir unvergesslich ins Gedächtnis gebrannt hat, bin ich sehr dankbar und überglücklich. So hat Gott auf mein Gebet und meinen Hunger nach seiner Gegenwart und Liebe in meiner Fastenzeit geantwortet. Heute weiß ich, dass Gott dort etwas mit mir angefangen hat. Heute ist meine Liebe und Hingabe an Jesus größer denn je und ich will ihm mit meinem Leben dienen und ihm nachfolgen.

Dora