Gott auf die Probe stellen?! Überreicher Segen

Ich, der HERR, der allmächtige Gott, fordere euch nun auf: Bringt den zehnten Teil eurer Erträge in vollem Umfang zu meinem Tempel, damit in den Vorratsräumen kein Mangel herrscht! Stellt mich doch auf die Probe und seht, ob ich meine Zusage halte! Denn ich verspreche euch, dass ich dann die Schleusen des Himmels wieder öffne und euch überreich mit meinem Segen beschenke!
Maleachi 3 Vers 10

Es ist erst Mitte Februar und ich habe so viele Geschenke erhalten, dass es mir schon langsam unheimlich wird. Gleich zu Jahresbeginn überreichte mir mein Chef eine Flasche feinsten Eierlikör aus seiner Heimatstadt. Ich wollte ihm die üblichen 10€ dafür geben, doch er winkte ab. Er schenkte sie mir. Noch am selben Tag fragte mich mein Arbeitskollege, ob ich ihn zur Handball-EM begleiten wollte. Er hatte Freikarten für einen ganzen Tag gewonnen. Ich war Feuer und Flamme, da ich selbst jahrelang in meiner Jugend aktiv Handball spielte. Ich war niemals zuvor auf einem solch großen Sportevent. Der Nachmittag und Abend waren atemberaubend für mich. All diese Menschen auf einem Fleck, die mitfieberten. Das werde ich nicht vergessen. Bis heute finde ich es unbeschreiblich wertschätzend, dass mein Kollege ausgerechnet mich mitgenommen hatte.

Vor zwei Wochen etwa stellte ich fest, dass es nun wirklich an der Zeit war, mir mindestens einen neuen Winterpullover zuzulegen. Mein Lieblingspulli war ausgewaschen und bildete bereits diese Knötchen. Auf meinem anderen Pullover steht groß „Schneehase“. Er ist zwar mollig warm, aber wie ein Häschen fühlte ich mich längst nicht mehr. Da war es gerade passend, dass eine Frau aus der Kleingruppe den Kleiderschrank ihrer verstorbenen Mutter ausgeräumt hatte und allerlei Anziehsachen anbot. Darunter auch einen kuscheligen grauen Rollkragenpulli mit Zopfmuster. Ich verliebte mich sofort in ihn. Er passte wie angegossen. Ich hätte ihn auch umsonst nehmen können, gab aber dennoch gern eine Kleinigkeit dafür zurück. An den folgenden drei Terminen der Kleingruppe trug ich diesen Pullover. Er war sofort zum neuen Lieblingsstück avanciert.

Als wenn das nicht alles schon genug wäre, bot mir meine Freundin ihr Auto just für den Tag an, als ich eine Frühstücksverabredung hatte. Die Lokalitäten in meiner fußläufigen Nähe hatten nicht so ein schönes Ambiente und kürzere Öffnungszeiten, so dass ich mich schlussendlich genötigt sah, mit der S-Bahn in ihre Richtung zu fahren. Es erschien mir daher wie ein himmlisches Geschenk, als meine Freundin mir ihr Auto anbot.

Und heute bringt mir eine Frau zu unserem Frauencafé zum wiederholten Male schöne Pflanzen aus ihrem Garten mit. Ein selbstgestecktes Arrangement aus Frühblühern und Weidenkätzchen in einem durchsichtigen Glas mit verschiedenen Steinschichten und zusätzlich noch Zweige von Weidenkätzchen. Ich war erneut überrascht, dass sie mir etwas aus ihrem Garten mitbringt. Sie muss mich anscheinend gernhaben, oder?

Ach ja, mein Chef überreichte mir letzte Arbeitswoche noch einen Online-Gutschein zur Anerkennung meines persönlichen Engagements und meiner hohen Arbeitsmotivation.

Mittlerweile frage ich mich, was dieses Jahr los ist. Ich kenne diesen Segenregen nicht. Bei dem Wort Segenregen muss ich an ein Bild denken, dass Gott mir vor über drei Jahren schenkte: Ich sah mich auf einem Feld und streckte meine Nase in die Sonnenstrahlen, während es um mich herum saftig grüne Blätter regnete. Ich hatte dieses Bild für mich mit dem Wort Blätterregen überschrieben. War dieses Bild etwa eine Verheißung auf das Jahr 2024? Es scheint mir fast so. Wenn ich nun die Augen schließe, kann ich ganz tief in meinem Herzen eine unendliche Dankbarkeit spüren. Ich bin so dankbar, dass Gott mich liebt, sieht und überreich beschenkt. Wie kann ich es ihm je gleichtun oder gar zurückgeben? Ich habe da eine Idee: Ich schenke ihm mein Leben – gestern, heute und für immer. Amen!

Romana